Canyoneering

Eine der bemerkenswertesten geologischen Besonderheiten im Süden und Südosten Utahs sind Slot Canyons. Die schmalen und mitunter tief in den vorherrschenden Sandstein eingeschnittenen Schluchten bieten häufig atemberaubende Anblicke und verheißen unvergessliche Wandererlebnisse. Touren durch diese mehr oder weniger schmalen Schlitze werden in den USA häufig als Canyoneering bezeichnet, sind aber auch als Canyoning bekannt. Umfasst sind sowohl Wandertouren durch diese Schluchten als auch technisch anspruchsvollere Aktivitäten wie Klettern oder Abseilen.

Der beste Ort im Canyon Country, um sich diesem Abenteuer hinzugeben und die wilde Landschaft Utahs aufs Vollste auszukosten, ist die Gegend zwischen dem Natural Bridges National Monument und der Glen Canyon National Recreation Area. Längs der State Route 95 ist der White Canyon als bedeutendstes Schluchtensystem der Region bis zu 150 Meter tief in den Sandstein eingeschnitten. Benannt nach dem weißlichen Cedar-Mesa-Sandstein, ist die Schlucht teilweise extrem eng und für eine schmale Passage namens Black Hole bekannt, die auch in der größten Sommerhitze stets unter Wasser steht. Der White Canyon gilt als eines der unverzichtbaren Canyoneering-Ziele im Canyon Country.

White Canyon
Der White Canyon ist ein beliebtes Ziel für Canyon-Touren

Doch nicht nur der White Canyon selbst ist ein formidables Ziel für Canyoneering-Abenteuer. Hierfür sind auch seine vielen Seitenschluchten wie geschaffen. Zu den bekanntesten Neben-Canyons gehören Cheesebox Canyon, Fry Canyon, Gravel Canyon, Long Canyon und Footlocker Canyon. All diese Schlitzschluchten sind relativ einfach erreichbar, da der Highway mehr oder weniger parallel zum White Canyon und somit stets in relativer Nähe verläuft.

Gleichwohl sind die Slot Canyons keine Ziele, die sich mal eben im Vorbeigehen mitnehmen lassen. Die Zugangsmöglichkeiten zum Grund der Schluchten sind begrenzt und erfordern fast immer eine gute Orientierung, Geschick im Klettern und eine entsprechende Kondition. Mitunter ist auch Kletterausrüstung erforderlich; dies betrifft aber nur Abenteurer, die sich von Hindernissen wie Dryfalls, nicht aufhalten lassen wollen. Große Teile der Slot Canyons der Region lassen sich jedoch auch ohne zusätzliche Hilfsmittel erkunden. Hat man es geschafft, sich einen Zugang zu diesen Naturwundern zu bahnen, erwarten Abenteurer oftmals dennoch mehr oder weniger große Hürden in Form von Geröll, Wasserlöchern oder angeschwemmtem Treibgut.

All das lässt auf die enorme Kraft von Sturzfluten schließen, zu denen es immer wieder kommt und die fortwährend das Angesicht der Canyons und die vorzufindenden Bedingungen verändern. Vor allem während der sommerlichen Monsunzeit drohen lebensgefährliche Flutwellen, die alles mit sich reißen, was ihnen in den Weg kommt. Überdies besteht die Möglichkeit, auf einheimische Bewohner wie Klapperschlangen, Skorpione oder Vogelspinnen zu treffen, die aber den Menschen normalerweise meiden und das Weite suchen.

Wen das nicht schreckt, erlebt beim Canyoneering eines der besten Abenteuer, die man sich vorstellen kann. Im Gegensatz zu den üblichen touristischen Zielen begegnet man anderen Wanderern allenfalls sporadisch und kann die phänomenale Landschaft in vollen Zügen genießen. Wer sich dieses einzigartige Natur- und Landschaftserlebnis nicht auf eigene Faust zutraut oder mangels Ausrüstung und Erfahrung nicht in entlegenere Bereiche vordringen kann, sollte sich der Hilfe eines einheimischen Guides bedienen. Im Canyon Country werden unter anderem spezielle Canyoneering-Touren angeboten.

Canyoneering Info


Slot Canyons:
Die populärsten Slot Canyons im Canyon Country finden sich westlich der Natural Bridges und des Bears Ears National Monuments entlang des White Canyon.

Geführte Exkursionen: Wer sich das Abenteuer nicht allein zutraut, kann sich in die Hände einheimischer Experten begeben. Touren in den White Canyon und den Fry Canyon bietet zum Beispiel das in Bluff ansässige Unternehmen Wild Expeditions an: www.riversandruins.com

Hinweise: Entdecker sollten ausreichend Flüssigkeit und Snacks mitnehmen. Bei regnerischem Wetter besteht in Slot Canyons grundsätzlich Lebensgefahr.

Weitere Slot Canyons: Folgt man dem Verlauf der State Route 95 nach Westen, erreicht man jenseits der Glen Canyon National Recreation Area mit den so genannten Irish Canyons weitere Slot Canyons. Noch beeindruckendere Exemplare finden sich in der San Rafael Swell, im Capitol Reef National Park, im Grand-Staircase Escalante National Monument und östlich vom Zion National Park. Nähere Infos hierzu: www.brycecanyoncountry.de/slot-canyons

Weitere bemerkenswerte Canyonlandschaften, die ein populäres Ziel geführter Expeditionen sind, befinden sich rings um Moab.

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